Reussbote: Endlich für neue Garderoben schaufeln

Der FC Othmarsingen musste sich lange gedulden. Auf den bewilligten Baukredit folgten Teuerungen und eine unerwartet hohe Offerte. Nach einer Extrarunde wird jetzt kleiner und einfacher gebaut.

Für den FC Othmarsingen war der Montag ein Freudentag. Gross war auch das Strahlen bei der Gemeindevertretung. Dass Baumeister Carlo Gischig und ein Bagger zwischen den Fussballfeldern stehen, bezeichnete Gemeindeammann Hans Rätzer als «historischen Moment». Denn bis dahin war Geduld gefragt. Den Kredit von knapp 800 000 Franken für ein neues Garderobengebäude des FC Othmarsingen hatte der Souverän zwar bereits im Sommer 2021 gutgeheissen. Eine erste Offerte mit den Baukosten sorgte dann aber für Ernüchterung: Die Offerte lag um 60 Prozent über dem bewilligten Kredit – dabei lagen erst für zwei Drittel der Arbeiten Offerten vor. Es würde also noch teurer werden. Grund für die Bauteuerung war die starke Auslastung der Baufirmen im letzten Jahr sowie auch Materialkosten, die ins Unermessliche gestiegen waren. Gemeindeammann Rätzer erklärte beim Spatenstich, dass das Projekt in der Folge sistiert worden sei. «Wir warte- ten ab und analysierten, ob optimiert werden kann.» Die Pläne wurden angepasst, das Gebäude etwas kleiner und auch bei den Baumaterialien gab es Änderungen: Weniger Beton, mehr Holz, teilweise auch Backsteine. Corina Baumgartner und Massimo Portmann vom Büro Langenegger Architekten erklärten, dass die WC-Anlagen vereinfacht worden seien, enger wurde es auch im Technikraum. Die Grösse der beidenGarderoben mit Dusche bleibt indessen unverändert, genau wie auch die Räume für Schiedsrichter, Sanität und Spielleitung. Vereinfacht wurde ferner die Aussenwärmedämmung; das alte Clubhaus wird an die Wärmepumpe angehängt, sobald dort die Elektroheizung liquidiert ist. Diese Anpassungen ermöglichen die Einhaltung des Kredits, erklärte Hans Rätzer. Neben dem Gemeindebeitrag erhält der FC Othmarsingen 100 000 Franken vom Swisslos-Fonds und auch der Fussballclub wird sich mit einem namhaften Beitrag am Neubau beteiligen. Das Schlusswort kam danach von Beat Dünki, Präsident des FC Othmarsingen. Er fasste sich kurz. Mit Blick auf die Baumaschine konnte er seine Freude an diesem Morgen nicht verhehlen: «Jetzt bin ich froh, dass der Bagger dort hinten steht.» Sie hätten eine sehr lange Projektierungsphase hinter sich. Das Garderobenhäuschen bezeichnete er allerdings als wichtige Investition in die Zukunft. «Der Verein wächst und wächst, vor allem die Juniorenabteilungen.» Dass der Club bald zusätzlich zwei grosse Garderoben mit getrennten Duschen nutzenkann – voraussichtlich im Frühling 2024 –, sei auch deshalb wichtig, so Präsident Dünki, weil sich viele Mädchen und Frauen in der Region für den Sport interessierten. Bislang seien sieauf Fussballclubs in der näheren Umgebung ausgewichen.



Quelle: reussbote.ch (Heidi Hess)

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